Die Lehre der 5 Elemente (Teil 1)
Chi in seinen fünf Transformationsstadien
Die daoistische Fünf-Elemente-Lehre ist eine Theorie, in der die Gesetzmäßigkeiten von Wandlungsprozessen in der Natur beschrieben werden. Feuer, Erde, Metall, Wasser und Holz bilden die Basis des Wuxing (Wu steht für die Zahl 5 und Xing für Bewegung bzw. Prozess). Die Elemente sind jedoch nur Sinnbilder für sämtliche Erscheinungsformen und Dynamiken der Wirklichkeit.
So steht das “Element” Holz für die aufsteigende Bewegung von Pflanzen. Aber auch alle anderen Prinzipien, die mit dieser Erscheinungsform (z. Bsp. die aufgehende Sonne, der Frühling oder die Leber in der chinesischen Medizin) in Resonanz gehen, werden dieser Elementarkraft zugeordnet.
Auch Kontinente bzw. alle (Lebens-)Formen und Prinzipien, die von dort stammen, lassen sich in dieses Schema einordnen. So entspricht Afrika der Elementarkraft Feuer, Australien steht für Erde, Asien für Metall, Amerika für Wasser und Europa für Holz.
Ernährungs- oder Hervorbringzyklus
Kontroll- oder Überwindungszyklus
Die 5 Elementarkräfte befinden sich in einem steten, zyklischen Umwandlungsprozess und stehen entweder in einer zeugenden oder zehrenden Beziehung zueinander. Die beiden folgenden Kreisläufe verdeutlichen den Wandlungsprozess und stellen gleichzeitig deren Idealzustand dar.
Ernährungs- oder Hervorbringzyklus
Der auch Mutter-Kind-Zyklus genannte Kreislauf beschreibt wie die einzelnen Elemente ineinander übergehen und sich wandeln. Vergleichbar mit dem Lauf der Jahreszeiten oder dem Wandlungsprozess der Pflanzen. In ihm sind die 5 Elemente Feuer, Erde, Metall, Wasser und Holz gleich stark und die Energien fließen gleichmäßig im Uhrzeigersinn:
- Holz ernährt das Feuer
- Feuer wird zu Asche und nährt die Erde
- Erde bringt Metall hervor
- Metall kondensiert Wasser
- Wasser ernährt das Holz
Kontroll- oder Überwindungszyklus
Der zweite wichtige Kreislauf wird auch Großmutter-Enkelkind-Zyklus genannt. Er greift gegensteuernd ein, wenn der Entstehungszyklus hakt. Dabei wirkt ein Element immer regulierend auf das übernächste:
- Holz kontrolliert die Erde (Wälder verhindern Bodenerosion)
- Erde kontrolliert das Wasser (Erde saugt Wasser auf)
- Wasser kontrolliert das Feuer (Wasser löscht Feuer)
- Feuer kontrolliert das Metall (Mit Hilfe des Feuers lässt sich Metall zu Werkzeugen formen)
- Metall kontrolliert das Holz (Äxte helfen, im verwilderten Wald das Unterholz auszudünnen)
Im zweiten Teil meiner Reihe zur Lehre der fünf Elemente wird es um die sogenannten Entgleisungen gehen. Darunter versteht man Störungen, die im Energiefluss der Elementarkräfte auftreten und den ganzen Kreislauf ins Wanken bringen.
Bildnachweise:
5 Elemente – TCM M: markus dehlzeit – stock.adobe.com
Ernährungs- oder Hervorbringzyklus: Claudia Wilke
Überwindungs- oder Kontrollzyklus: Claudia Wilke
Interessante Quellen:
www.die-fuenf-elemente.de